Die Inhalte der Weiterbildung sind so gestaltet, dass sie in vielfältiger Weise in unterschiedliche Arbeitsfelder transferiert werden können. Die Zertifizierung orientiert sich an der Darstellung der Umsetzung familienaktivierender Methodik im jeweiligen Arbeitskontext. Die Zertifizierung der Ausbildung "FAM-K" verlangt darüber hinaus den Nachweis von drei durchgeführten FAM-Fällen – 6 wöchige Krisenintervention/20 Std/Woche – sowie der begleitenden FAM-Fachberatung als Vorlage zum Kolloquium.
Die Ausbildung "Fachkraft Familienaktivierung" und die Ausbildung "Familienaktivierende Methoden / Krisenintervention (FAM-K)" unterscheiden sich inhaltlich nicht. Die Zertifizierung der Ausbildung "FAM-K" verlangt jedoch eine ausführliche Beschreibung von drei durchgeführten FAM-Fällen – 6 wöchige Krisenintervention/20 Std/Woche – als Vorlage zum Kolloquium.
Curriculum zur Ausbildung Familienaktivierung
GRUNDLAGEN, KOMMUNIKATION, KONTRAKT, DIAGNOSTIK
Grundlagen der Familienaktivierung:
-
Grundhaltung, Setting, Prozess
- Indikation
Kommunikation und Herstellen der Arbeitsbeziehung:
- Wahrnehmung
- Nonverbale Kommunikation
- Ich-Botschaften, Aktives Zuhören
- Weitere Grundlagen
Kontraktgestaltung
- Kontraktbeziehung
- Zielfindung
- Erstgespräch
Erste Krisendämpfung
- Krisenbegriff
- Kindeswohlgefährdung und -sicherung
Systemische Diagnostik
- Genogramm
- Zeitleiste
- Soziogramm
- Plan des sozialen Hilfesystems
- Risiko-Ressourcen-Check
KONFLIKT- UND KRISENMANAGEMENT, LÖSUNGSORIENTIERUNG
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Konflikt- und Krisenmanagement
- Krise, Gewalteskalation
- Krisenkarte, Stressbarometer
- Ärger-Wut-Management
- Problemlösung in vier Schritten
- Systemische Beratung und lösungsorientiertes Arbeiten
- Systemische und lösungsorientierte Grundannahmen
- zirkuläres Fragen, Reframing und positive Konnotation
- Konstruktion von Lösungen
- Wunderfrage
VERHALTENSORIEN-TIERUNG, ERMUTIGUNG, PRAXIS
-
Verhaltensorientierung
- Aufbau von Verhalten, Verstärkung
- Verhaltensbeobachtung und -analyse
- Vier Grunddimensionen der Erziehung (Strategien der positiven Erziehung)
- Arbeit mit negativen Glaubenssätzen, z. B. RET (Rational-Emotives Training)
- Ermutigung
- Konzept der Zugehörigkeit
- Formen der Ermutigung, Ermutigungsthermometer
- Psychohygiene für den FAM-Arbeiter
- Strategien der Selbstevaluation
- Zeit- und Stressmanagement für FAM-Arbeiter
- Praxis
- Fallbeispiele und Übungen aus der Praxis der Teilnehmer / Reflexion
- Kollogquium
ZUSAMMENGESETZTE FAMILIEN, ABSCHIED, KOLLOQUIUM
-
Arbeit mit zusammengesetzten Familien und allein Erziehenden
- Phasen der Paarbeziehung
- Familienformen
- Rollen und Aufgaben
- Beratungsmodell für zusammengesetzte Familien
- Abschied
- Gestaltung des Abschiedes in Familien
- Praxis
- Fallbeispiele und Übungen aus der Praxis der Teilnehmer / Reflexion
Kolloquium
Die Weiterbildung umfasst 16 Ausbildungstage á 8 Stunden. Zur Zertifizierung sind im Verlauf der Weiterbildung drei schriftliche Hausarbeiten von den Teilnehmenden zu fertigen. In den Hausarbeiten ist exemplarisch darzulegen, wie in den jeweiligen Arbeitskontexten die im Rahmen der Weiterbildung vorgestellten Methoden angewandt wurden. Darüber hinaus ist eine Reflexion des Methodeneinsatzes, insbesondere in Bezug auf die formulierten Zielstellungen, vorzunehmen. In den Hausarbeiten ist die familienaktivierende Haltung in der Begegnung mit den Klienten nachvollziehbar darzulegen.